Eigentlich müsste man mit 64 ja die grundlegendsten Parameter eines gelungenen Lebenskonzeptes festgelegt haben. Damit meine ich, eine passende Auswahl an Lieblingsunterhosen im Schrank zu haben und im relevanten Menschenkreis rundherum eindeutig dokumentiert zu haben, was man mag und was nicht. Ziel ist ja nicht nur, dass man Herr seiner selbst ist, genug Geld zur Verfügung hat und Ideen, für was man es ausgeben könnte, sondern dass die Banalitäten stimmen, denn was soll im Großen funktionieren, wenn es schon im Kleinen nicht klappt. Bei den Unterhosen habe ich das Gefühl, dass das Leben komplett gegen mich arbeitet, sowohl was die grundsätzliche Form, als auch die Farbe betrifft. Würde ich in einen Unterhosenladen gehen, würde ich mir Boxershorts mit lustigen Motiven kaufen – davon habe ich aber nicht mal ein Paar für Karneval im Schrank.
Nicht dramatisch? Vielleicht muss ich mich einfach damit abfinden, dass mir zum stilsicheren Optimieren mit zunehmendem Alter die Klasse verlustig geht und ich das weiter meiner Frau überlassen sollte. Aber was ist man denn für ein Mann, wenn man sich unwidersprochen diesem Unterhosendiktat beugt und jeden Widerstand fahren lässt?
Und lass uns über Socken sprechen…